1. |
Der Berg
05:13
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Es reißt und zerrt mich
Schmerz ziert das Gesicht
Entgegen dem Firmament
Entgegen dem Licht
In die Höhe hinauf
Die Berge sie rufen
Durch die Täler es schallt
So erklimm ich die Stufen
Oh stattlich Gebirg’
Majestätisch und weit
Nur emsig ich selbst
Betrachte dein Kleid
Der Weg ist hart doch
All die Schmerzen nehm ich in kauf
Und es treibt mich
Zum steilen Kamm, will ich hinauf
Wieder und wieder
Gen Berg gemacht
Doch nie den Aufstieg
Fertig gebracht
Gespannt und in Hast
Mache ich mich auf zu dir
Dem Wetter dem ich trotze
In Richtung Gestirn
Nur eine Richtung
Jene Anmut treibt mich voran
Zutiefst fanatisch
Marschiere ich durch’s Alpenvorland
Über Wiesen durch Wälder
Ich seh ihn ragen
Als würd er den Himmel
Auf dem Buckel tragen
Ein Schritt folgt dem anderen
Der Weg schreibt das Ziel
Der Blick zeigt die Richtung
Der gen Gipfelkreuz fiel
Oh stattlich Gebirg’
Majestätisch und weit
Nur emsig ich selbst
Betrachte dein Kleid
Der Berg ruft mich zu sich
Schritt um Schritt
Ich steh am Fuße
Das Monument ragt in den Himmel hinein
Schritt um Schritt
Tief in den Wolken
Ich erschaudre durch Mark und Bein
Im Schatten des Berges
Die Angst sie kriecht
Über die Sohle
Tief in mein Gehirn
Ein würdiger Gegner
Stolz er steht im hohn
Ihn zu bezwingen
Der Erde Thron
Es reißt und zerrt mich
Schmerz ziert das Gesicht
Entgegen dem Firmament
Entgegen dem Licht
In die Höhe hinauf
Die Berge sie rufen
Durch die Täler es schallt
So erklimm ich die Stufen
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2. |
Der Stieg
03:39
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Das Gipfelkreuz, es beugt sich
Ruft mich zu sich heran
Wer bin ich ihm zu trotzen
Doch nur ein einfacher Mann
Schlag um Schlag der Pickel
Kein Stift dringt in die Wand
Das einzig was sichert
Ist des klimmenden Hand
Der Herbstwind er fährt
Durch das Haar ins Gesicht
Gerichtet zu Bergwand
Seh ich das Unwetter nicht
Ein Brodeln und ein Grollen
Der Lärm, er hallt herab
Der Himmel sich eröffnet
Treibt mich den Berg hinab
Doch kein Hagel, kein Wasser
Kein Eis und auch kein Schnee
Bringt mich dort wieder hinunter
So wahr ich hier steh
Ein Blitz, ein Licht, ein Knall
Der Sturm beginnt zu wüten
Er nimmt mir meinen Halt
Er reißt mich von den Füßen
Nur noch wenige Meter
Die Hände steif vor Schmerzen
Ein Stein bricht von der Wand
Nun stürzt’s mich ins verderben
Der Berg er protestiert
Schüttelt mich von seinem Rücken
Zerschelle ich am Grund
Liege ich in tausend Stücken
Die Angst treibt die Glieder
Die Hände suchen Griff
Der Stein er lässt’s nicht zu
Da der Wind in zu glatt schliff
Stein um Stein
Die Finger finden Halt
Die Wand sie hält mich fest
Press mich an den Stein
So lange er mich lässt
Ein Sturzbach fließt hinab
Er treibt mich in den Schlund
Nur ein stummer Schrei
Dringt aus meinem Mund
Mit aller letzter Kraft
Raff ich mich in die Kuhle
Und finde nun den Schutz
Den ich so dringend suche
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3. |
Der Fall
04:38
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Der Fall
Als die erwache
Die Kälte in den Gliedern
Unruhig pulsiert
Die Brust auf und nieder
Der Rücken steif
Der Leib halb erfroren
Der Blick streift umher
Liege in des Berges Pore
Ein Feuer spendet Licht
Die Fackel aus Ast und Moos
Im flackernden Schein
Der Raum scheint deckenlos
Meter hoch und weit
Und nach hinten ein Stollen
Wohin er wohl führe
Ob ich ihm folgen solle
Ein Stück Stoff an den Stock
Mit Talg eingeschmiert
Ich tunke ihn ins Feuer
Durch das Dunkel er mich führt
Die Schatten sie tanzen
Sie malen die Wände
Wie gestalten sie greifen
Mich mit tausend Händen
Wie viel Zeit ist vergangen
Zeitgefühl das zählt nichtmehr
Und trotzdem laufe ich weiter
Stets der Nase hinterher
Die Schatten sie wachsen
Sie springen und sie tanzen
Einst lose Konstrukte
Nun grinsend und lachende Fratzen
Ich laufe
Schneller und schneller
Mein Atem gefriert
Die Schatten werden länger
Und in der Angst
Verliere ich mich
Trete in die Tiefe
Und schreiend falle ich
Ich greife in das Dunkel
Nichts vermag mir Halt zu geben
Nur endlose Schwärze
Ich flehe um mein Leben
Und es führt mich hinab
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4. |
Das Herz
05:38
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Der Weg der einst eben
Und ich mit sicherem Schritt
Führt steil nun nach unten
Und nimmt mich mit
Ich purzel’ und drehe
Doch schütz ich den Kopf
Ich schlage und schürfe
Meine Fackel erlosch
Nur ein Schritt
Es fehlt der tritt
Ich rutsche tief hinab
Und kein Blick
Es fehlt das Licht
Der Weg führt steil bergab
So fühl ich mich
Als rutsche ich
In mein steing’es Grab
Doch nun endlich
Der Fall endet abrupt
Verkrümmt lieg ich im Dunkeln
Der Leib vor Schmerz geduckt
Verschwommen erblick ich
Ein glimmen mir in Sicht
Auf allen Vieren ich krieche
Ich hin zu jenem Licht
Eine leuchtend Kugel
In der Mitte des Berg’s
Aus uralten Zeiten
Es ist des Berges Herz
Nur Wasser umgibt es
Die Neugier mich gefasst
Ich muss es besitzen
Der erste der’s erhascht
Ich wate durchs Wasser
Und nähere mich dem Herz
Als ich will’s ergreifen
Durchfährt mich jener Schmerz
Meine Finger nicht zu lösen
Der Stein scheint mich zu greifen
Will meine Hand nun verschlucken
Kein Weg zu ihm entweichen
Es nimmt mir meinen arm
Ich schreie auf in Pein
Es löst sich das Fleisch
Und es zeigt sich das Gebein
Nichts als bare Knochen
Die Sehnen liegen blank
Kein Fleisch, kein Gefäß
Umgibt noch meine Hand
Quälend langsam zieht es weiter
Über die Elle bis zum Bogen
Über die Schulter bis zum Brustkorb
Es hebt mich ab vom Boden
Es zerreißt meinen Körper
In Fetzen ich flehe
Oh geb dem ein Ende
Oh lass mich doch gehen
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5. |
Der Stein
05:13
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Die Schwärze sie kommt
Nur taub kein Gefühl
Der Hitze weicht die Wärme
Nach der Wärme wird’s kühl
Mein Geist ist in Aufruhr
Von der Schale nur Gebein
Die Knochen sie leben
Verbinden sich mit dem Gestein
Sandstein und Kalk
Basalt und Granit
Schiefer und Gneis
Bauxit und Fenit
Sie haften sich an
Und formen mich komplett
Sie binden die Knochen
Füllen auf das Skelett
Und wie es sich fügt
Ein Stein-Mensch erhebt
Mein Geist schießt in jenen
Der Stein-Mensch erbebt
Ich hebe die Arme
Und öffne die Augen
Die Beine sie stehen
Die Beine sie laufen
Ein Teil nun des Berges
Oh bin ich verdammt
Aus Stein nun zu sein
Hier nun gefang‘
Ein Golem so bin ich
Allein und verlassen
Tief dort im Berg
Durch Magie erschaffen
Ein Wesen halb Mensch
Ein Wesen halb Stein
Ein Gefühl von Kälte
Ein Gefühl von Sein
Mein Körper pulsiert
Er steht, er marschiert
Er Reagiert auf Reize
Nur der Geist erfriert
Ich spüre Eiseskälte
Keine Brust die da bebt
Nur da und doch nicht
Tot und wiederbelebt
So nehme ich sie an
Der Stein mir zu eigen
Doch werde es meiden
Mein Antlitz zu zeigen
So quäl’ ich mich gen Sonne
Aus dem Berg zu der Kron’
Aus Stein, Wurzel und Geäst
Errichte mir einen Thron
Der Herr des Berges nun
Zumindest so es scheint
Es an mir zehrt nur
Von hier aus ganz allein
Ein Vogel sich zeigt
Wenn Tag der Nacht weicht
Die einzige Gesellschaft
Die mir nun bleibt
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6. |
Das Verlies
06:09
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Und was bleibt dem stein’gen Mann
Der dort auf dem Berg gefang’
Nur Trauer und Einsamkeit
Doch das Gefühl für immer frei zu sein
Ein Gefühl von Schmerz und Angst
Weicht der Stärke des steinern‘ Mann
Nur der Ballast von schwerem Fels
Ist was mich noch auf Erden hält
Ich, mein Verlies
In die gähnende Leere ich Blicke
Im Kreis mich tragen meine Schritte
Doch erlausche ich Füße und Hände
Wie sie trommeln gegen steinern‘ Wände
So vernehm’ ich einen einzelnen Mann
Und spähe von den Berges Kamm
Finger voll Kreide am specken Stein
Oben bei mir will er sein
Oben bei mir will er sein
Von nun an nicht alleine
Oben bei mir will er sein
Von nun an nicht alleine
Wenn er mich sieht
Die Miene aus Stein
Das Monster oben
Auf dem Berg allein
Wenn er mich sieht
Das Ungetüm
Der Hass ihn holt
Vom Berg er flieht
Neugierde und Angst zugleich
Weicht der Freude nicht allein zu sein
Und was bleibt dem stein’gen Mann
Der dort auf dem Berg gefang’
Nur Trauer und Einsamkeit
Doch das Gefühl für immer frei zu sein
Ein Gefühl von Schmerz und Angst
Weicht der Stärke des steinern‘ Mann
Nur der Ballast von schweren Fels
Ist was mich noch auf Erden hält
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7. |
Der Schrei
05:20
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Doch als er mich sieht
Sein Blick mich erfasst
Der Schrecken sich zieht
Das Gesicht ganz blass
Er reißt den Mund weit auf
Auch die Augen werden weit
Erst lösen sich die Hände
Es dröhnt ein dumpfer schrei
Er verliert seinen Mut
Er verliert seinen Halt
Zuletzt sein Aufschlag
Ist was zu mir schallt
Voller Verzweiflung
Und voll der Pein
Schreie ich meinen Schmerz
In den Himmel hinein
Durch das Tal er schallt, mein Schrei
Dringt durch Stein und Fleisch
Die Sonne verdunkelt sich
Malt mit Feuer mein Gesicht
Die bedrohliche Wolkenfront
Türmt sich auf am Horizont
Schwarz wie Pech sie zieht
Rollt heran ins Berggebiet
Ich bring den Tod
Ich bring den Fall
Ich bring den Schmerz
Mein Schrei erschallt
Voller Verzweiflung
Und voll der Pein
Schreie ich meinen Schmerz
In den Himmel hinein
Ich bring den Tod
Ich bring den Fall
Ich bring den Schmerz
Mein Schrei erschallt
Oh könnt ich doch sterben
Oh könnt ich doch leben
Was bringt die Ewigkeit
Ich würd‘ sie mir nehmen
Eine weitere Nacht
Und ich beklage die Sterne
Und ich blicke im Verdruss
In die einsame Ferne
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8. |
Der Fluch
06:15
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Oh, die Stille Nacht
Der Blick ins Firmament
Das schlafend Land
Durch den Mond erhellt
Die Ferne schmerzt mir sehr
Da sie mir zeigt
Mein Verlies hier oben
So winzig klein
Doch wie es scheint
Mein grausames Weinen
Bringt sie zum Berg
Ihn zu besteigen
Doch wie es scheint
Mein verzweifeltes Rufen
Bringt sie heran
Zu des Berges Stufen
Und der nächste folgt
Dem Rufe des Steines
Und die Hände sich klammern
Die zitternden Beine
So sie fallen
So wie sie steigen
Der Stein-Mensch
wird alleine bleiben
Und alle sie fallen
So wie sie steigen
Und der Stein-Mensch
Wird alleine bleiben
Die Schritte sich nähern
Ich warte gebückt
An der Spitze des Berges
Und schick ihn zurück
Er dreht sich im Falle
Schlägt gegen den Fels
Sein Leib schon entzwei
Kein seil das ihn hält
Zermalmt und zerschlagen
Der Körper deformiert
So wird jener enden
Der den Aufstieg riskiert
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Nemus Bamberg, Germany
One-man-Atmospheric Black Metal-project from Bavaria, Germany.
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